Vom Bauernhaus zur ersten Automatikuhr – Die Geschichte von Blancpain
Nicht viele Unternehmen können behaupten fast 300 Jahre lang ununterbrochen bestanden zu haben. Im Bereich der Uhrherstellung fällt diese Ehre Blancpain aus dem schweizerischen Bern zu. Die Geschichte des Unternehmens beginnt mit Jehan-Jacques Blancpain. Der Sohn einer Farmerfamilie arbeitet neben der Viehzucht als Lehrer und beginnt in den 30er Jahren mit der Uhrherstellung im ersten Stock seines Wohnhauses. Die Uhrmacherei war ein Familiengeschäft. Blancpains Frau, Sohn, Tanten und Onkel sollen an der Produktion der unterschiedlichen Uhren beteiligt gewesen sein. Da diese Modelle allerdings noch ohne Markennamen auskamen, gelten sie in der heutigen Zeit als verschollen. Erst ab 1800 wurden mit dem Familiennamen versehene Uhren verkauft. Bis ins 20. Jahrhundert übernahmen nachfolgend verschiedene Familienmitglieder die Leitung des Unternehmens und sicherten das Bestehen des Unternehmens während wirtschaftlich schwieriger Zeiten. 1926 veröffentlichte man die erste in Serie hergestellte Armbanduhr mit automatischem Aufzug auf Basis einer Entwicklung von John Harwood dessen Name zum Modellnamen wurde.
Umbenannt, vergessen und wiederbelebt – Blancpain im 20. Jahrhundert
Frédéric-Emile Blancpain der zu dieser Zeit die Leitung des Unternehmens innehatte, verstarb 1932 plötzlich. Da seine Tochter kein Interesse an der Weiterführung des Unternehmens hatte, ging dieses an zwei Angestellte und musste, um den Schweizer Gesetzen zu entsprechen, umbenannt werden. Unter dem Namen Rayville S.A. bestand das Unternehmen bis in die 70er Jahre weiter, während der Familienname Blancpain weiterhin auf die Uhrengehäuse aufgebracht wurde. Anfang des Jahrzehnts übernahm der Zusammenschluss Schweizer Uhrenhersteller SSIH die Marke und stellte sie ein. Erst durch den Aufkauf der Rechte durch Jean-Claude Biver und Jacques Piguet wurde Blancpain unter seinem Originalnamen wiederbelebt. Der Fokus lag, dem Marktumfeld zum Trotz auch weiterhin bei mechanischen Uhrwerken. Besonders aufwendige und anspruchsvolle Werke mit zahlreichen Komplikationen unterstreichen diesen neuen Ansatz. Mit der 1735 entsteht 1990 sogar eine der aufwendigsten und teuersten Uhren der Welt, die eine ganze Reihe von Komplikationen vereint.