Die Maßeinheit Faden ist in der Nautik meist nicht mehr gebräuchlich. Sie eignet sich jedoch nach wie vor als perfektes Synonym für das Tauchen. Dies macht sich auch die Schweizer Uhrenmarke Blancpain mit der passend benannten Fifty-Fathoms-Kollektion zunutze. Diese ist bereits seit mehr als 60 Jahren auf dem Markt und genießt bei Fans und Sammlern entsprechend hohes Ansehen. Bevor wir einen näheren Blick auf die legendäre Taucheruhr werfen, zuerst ein Blick auf die Geschichte des Unternehmens.
Langlebig – Die Geschichte von Blancpain
Blancpain blick inzwischen auf eine mehr als 300 Jahre lange Unternehmensgeschichte zurück. Diese beginnt bereits im 18. Jahrhundert mit der gleichnamigen Familie oder genauer gesagt mit einem Spross der Familie Blancpain. Wie seine Vorfahren arbeitet Jehan-Jacques Blancpain in der Landwirtschaft und nebenbei als Lehrer, um sich über Wasser zu halten. In den 1730ern beginnt er außerdem mit der Herstellung von Uhren.
Da dies im Haus der Familie stattfindet und unter Zuhilfenahme der gesamten Familie geschieht, ist Blancpain gleich von Beginn an ein Familienunternehmen. Uhren dieser frühen Periode sind heute allerdings nicht mehr erhalten, da sie sich durch das Fehlen eines gravierten Namens nicht identifizieren lassen. Erst Uhren aus dem 19. Jahrhundert sind mit dem Namen der Familie versehen und damit zweifelsfrei identifizierbar. Das Unternehmen blieb in den folgenden Jahren in der Hand der Familie, die Blancpain auch durch wirtschaftliche schwierige Zeiten führte. Währenddessen konnte das Unternehmen Innovationen wie die erste in Serie hergestellte Automatik-Armbanduhr für sich verbuchen.
Unlängst nach deren Veröffentlichung im Jahr 1926 fand die Geschichte des Unternehmens unter dem Familiennamen allerdings ein jähes Ende. Nach dem Tod von Frédéric-Emile Blancpain war dessen Tochter nicht zur Übernahme der Geschäfte bereit und ließ den Besitz am Unternehmen auf zwei Angestellte des Konzerns übertragen. Die Gesetzeslage lässt bei einer solchen Umschreibung die Verwendung des Familiennamens für das Unternehmen nicht zu.
Deswegen firmiert Blancpain ab diesem Zeitpunkt und bis in die 70er unter dem Namen Rayville S.A. Der ursprüngliche Name findet sich während dieses Zeitrahmens nur auf den Gehäusen der Uhren. Darauf folgte eine Übernahme durch den Zusammenschluss Schweizer Uhrenhersteller SSIH und damit das nächste Ende der Marke.
Alles auf Anfang – Die Rückkehr von Blancpain
Ein Neustart folgt durch den Kauf der Markenrechte durch Jean-Claude Biver und Jacques Piguet. Dadurch erlebt die Marke einen zweiten Frühling. Die Uhr-Herstellung wurde währenddessen auf hochwertige mechanische Uhren fokussiert. Und dazu gehört auch die eingangs erwähnte Blancpain Fifty Fathoms.
Die Herstellung des ursprünglichen Modells endet mit der Marke in den 70er Jahren und benötigt einige Jahrzehnte für eine Rückkehr. Im Jahr 2007 kehrt die Modellreihe zurück. Die Taucheruhr wird regelmäßig mit neuen Modellen und Modellvariationen auf den neuesten Stand gebracht.
Tauchgang – Die Blancpain Fifty Fathoms Grande Date
2018 stellen die Schweizer mit der Blancpain Fifty Fathoms Grande Date ein neues Modell vor. Als Neuerung bringt dieses Modell erstmals ein Gehäuse aus Titan und eine große Datumsanzeige mit. Und das Gehäuse überzeugt mit seinem Look gleich auf den ersten Blick und die erste Berührung.
Denn statt auf Hochglanz zu setzten, geht Blancpain in Sachen gebürstetes Material all in. Dadurch bekommt die Uhr einen Toolwatch-Charakter, wie er heutzutage nur noch bei wenigen Uhren zu finden ist. Das Material erhöht durch seine Leichtigkeit im Vergleich mit Edelstahl außerdem den Tragekomfort signifikant. Das Design bleibt ansonsten klassisch, um nicht zu sagen retro. Auch im Inneren bleibt sich das Unternehmen treu und setzt auf ein Kaliber 6918B. Dieses kommt aus eigener Herstellung und bietet unter anderem eine sehr großzügige Gangreserve von 120 Stunden. Durch eine Sichtscheibe am Boden der Uhr lässt sich das Werk außerdem betrachten.