Die Conquest-Kollektion hat einen besonderen Platz in der Geschichte von Longines. Es handelt sich in den 50er-Jahren um die erste Uhrfamilie, die unterschiedliche Modelle mit ausgeprägten Fähigkeiten unter einem Namen zusammenbringt. Deswegen verwundert es nicht, dass sich Longines bei seinem V.H.P. Quarzkaliber für den Einsatz in Conquest-Uhren entscheidet. Wir werfen einen näheren Blick auf die Longines Conquest V.H.P. und auf die lange Quarzgeschichte des Unternehmens.
Präzision – Die Quarzgeschichte von Longines
Quarzuhren haben bei Longines eine lange Tradition, die schon in den 40er-Jahren ihren Anfang nimmt. Zu Beginn geht es allerdings nicht um Armbanduhren. Stattdessen handelt es sich bei der entsprechenden Hardware um präzise Instrumente der Sportzeitmessung, die genauere Messungen erlauben als mechanische Uhrwerke.
Ein Beispiel dieser Entwicklung ist die sogenannte Chronocamera. Diese dient zur automatischen Zeiterfassung und bietet eine Präzision von einer Hundertstelsekunde. Mitte der 50er folgt die Chronocinégines, die eine ähnliche Präzision bietet und eine 16 Millimeter Kamera mitbringt. Diese ersten Versuche bringen Longines dazu, unterschiedliche Tests durchzuführen, um Möglichkeiten für elektronische Werke in Armbanduhren auszuloten.
Zwar entsteht der Prototyp für ein erstes Kaliber, von einer finalen Veröffentlichung wird jedoch abgesehen. Stattdessen wendet sich das Unternehmen der Verbesserung mechanischer Uhrwerke zu. Dazu erhöht Longines die Schwingfrequenz der Werke und kommt dem El Primero aus dem Hause Zenith in den 60ern zuvor. Allerdings entscheidet sich Longines gegen die Herstellung eines Chronografen und setzt die präzisen Ultra-Chron-Werke in gewöhnlichen Dreizeigeruhren ein. Ende der 60er-Jahre erscheint mit dem Beta 21 ein besonderes Quarzwerk aus einer bis zu diesem Punkt ungesehenen Zusammenarbeit.
21 – Das Beta 21
Der Zahl 21, die sich im Namen des Werks verbirgt, liegt die erwähnte Besonderheit zugrunde. 21 Schweizer Traditionsunternehmen kooperieren bei der Entwicklung eines elektronischen Uhrwerks, um sich den Modellen aus Fernost entgegenzustellen.
Uhren, die auf das Beta 21 setzen sind mit einer Abweichung von nur fünf Sekunden im Monat deutlich präziser als mechanische Uhrmodelle. Ein hoher Energieverbrauch steht einem großen Erfolg jedoch im Weg. Nichtsdestotrotz ebnet die Beta 21 den Weg für eine weitaus ausgereiftere Technologie aus dem Hause Longines. V.H.P. geht in die Entwicklung.
Very High Precision kommt in den Uhren der Conquest-Kollektion erstmals zum Einsatz und kehrt in der jüngeren Zeit in Uhren der Kollektion zurück auf den Markt.
Neuer Quarz – Die Conquest V.H.P. aus dem Jahr 2017
Im Jahr 2017 stellt Longines auf der Baselworld eine neue Variante der Conquest V.H.P. vor. Im Inneren der Uhr kommt kein Werk von Longines selbst zum Einsatz. Stattdessen handelt es sich um ein ETA-Quarz-Kaliber, welches exklusive für die Schweizer entsteht. Mit einer Abweichung von nur fünf Sekunden im Jahr ist die Uhr präziser als andere Quarzuhren und liegt deutlich über den besten mechanischen Uhrwerken. Im Mittelpunkt dieser hohen Präzision steht die Verwendung eines Thermometers.
Dieses hilft bei der kontinuierlichen Frequenzanpassung des Quarzkristalls. Die Longines Conquest V.H.P. aus dem Jahr 2017 zeigt erneut, dass Quarzuhren mehr sind als ein günstiger Ersatz für mechanische Uhrwerke.