Frischer Wind und Tradition – Die Entstehung von Nomos Glashütte
Glashütte in Sachsen ist neben der namensgebenden Glasherstellung und dem Bergbau als Uhrenmacherort bekannt. Seit der Niederlassung des ersten Uhrenmachers Ferdinand Adolph Lange im Jahr 1845 entwickelte sich die Herstellung von Uhren zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige der Region.
Jüngeres Beispiel dieses Erfolges ist Nomos Glashütte. Das 1990 gegründete Unternehmen machte zu Beginn vor allem dadurch von sich reden, sich gekonnt vom klassischen Image des Luxusuhrenherstellers abzuheben. Gründer Roland Schwertner ließ witzige Werbekampagnen schalten und orientiere sich in Sachen Design an Bauhaus. Nomos wurde Mitglied im Deutschen Werkbund, der Unternehmen vertrat, die Design und Funktionalität verbanden.
Einfache Linienführung und ein Verzicht auf unnötige Designelemente zeichneten die ersten Entwürfe und Modelle aus. Das Design zukünftiger Uhren, welches bei der Berliner Agentur Berlinblau entstehen sollte, wurde maßgeblich durch diese anfänglichen Schritte geprägt.
Form und Funktion – Design und Technik aus Glashütte
Das Innenleben der ersten Uhren von Nomos Glashütte stammte vom Schweizer Hersteller ETA SA Manufacture Horlogère Suisse. Eigene Anpassungen sorgten dafür, dass schon diese frühen Werke einen eigenen Charakter besaßen.
2005 begann Nomos Glashütte mit der Produktion eigener Uhrwerke. Nur das sogenannte Swing System kam zu diesem Zeitpunkt noch aus der Schweiz, wurde aber nach mehrjähriger Entwicklungszeit ab 2014 ebenfalls selbst hergestellt. Dadurch wurde das Unternehmen als eines der wenigen völlig unabhängig von Lieferungen der Schweizer Swatch Group.
Die eigenen Werke treiben heute auch das Kultmodell Tangente an, welches seit 25 Jahren äußerlich fast unverändert angeboten wird. Die vielen Farben dieses Klassikers zeigen, wie die ersten Werbeanzeigen, dass Luxusuhren verspielt und frisch sein können. Mit dieser Einstellung wurde ein Geheimtipp zum eigenwilligen Phänomen.