Wenige Uhrkollektionen haben einen derart großen Bekanntheitsgrad und eine in diesem Maß erfolgreiche Geschichte vorzuweisen. Dass darin trotzdem nicht immer alles perfekt läuft, zeigt die im Jahr 2013 präsentierte Speedmaster mit dem Spitznamen TinTin. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf das Modell und die Hintergründe der Entwicklungsgeschichte.
Die Speedmaster TinTin wird 2013 auf der Baselworld präsentiert. Die Uhr mit der Referenz 311.30.42.30.01.004 hat eine bewegte Geschichte, die erklärt, warum es sich um ein weniger auffällig beworbenes Uhrmodell handelt. Während der Entwicklung des Uhrmodells erweist sich der Namengeber TinTin (Tim und Struppi) als Problem. Ursprünglich war es angedacht, die Uhr offiziell mit der bekannten Comicserie in Verbindung zu bringen.
Die Entwicklung des Modells beginnt schon, bevor eine entsprechende Lizenzierung durch die Familie des Künstlers Hergé vorliegt. Dadurch kommt das Ziffernblatt mit seinem Kachelmuster in Rot und Weiß zustande. In einer derart gefärbten Rakete fliegen Tim und Struppi seinerzeit auf den Mond. Uhren mit einer Rakete auf dem Ziffernblatt wurden ebenfalls hergestellt. Allerdings verweigert die Familie später die offizielle Lizenzierung und die Verwendung der Rakete entfällt, wie alle anderen Verweise auf die bekannte Marke.
Allerdings verwertet Omega die Teile der Uhr zu einem neuen Speedmaster-Professional-Modell.
Was die Uhr von anderen Modellen der Kollektion abhebt? Hauptsächlich ihr Ziffernblatt mit der Umrandung aus weißen und roten Kacheln. Ansonsten sind alle Merkmale an Bord, die Fans von einer Speedmaster erwarten. Trotzdem ist die Enttäuschung bei der Veröffentlichung groß und Speedmaster-Liebhaber werfen dem Unternehmen vor, seine Uhr nicht zu würdigen zu wissen.
Trotzdem entwickelt sich die TinTin zu einer Besonderheit. Schließlich entscheidet sich Omega schon kurz nach der Veröffentlichung zur Einstellung der Produktion des Modells. So wird eine Uhr, die nicht limitiert und zu hohen Preisen erscheint, zu einem Sondermodell der anderen Art. Der Name wird in der öffentlichen Kommunikation im Übrigen nicht verwendet.
Stattdessen benennt Omega die Ziffernblätter der Uhren als Racing Dials. Im Inneren handelt es sich währenddessen um eine klassische Fortsetzung der Moonwatch aus den 60er-Jahren. Das Handaufzugskaliber 1861 versteht sich als direkte Fortsetzung des Kalibers 861, welches die Moonwatch ihrer Zeit antrieb.