In diesem Artikel soll es um die Marken gehen, die die chinesische Uhrenindustrie ganz besonders auszeichnen. Lohnen sich Uhren aus dem Land, welches sich inzwischen zum drittgrößten Uhrenexporteur aufgeschwungen hat? Mit einem der bekanntesten Namen fangen wir an dieser Stelle an.
Seagull-Uhren – Die Bekannte unter den Unbekannten
Viele traditionelle Uhrenhersteller aus China sind der Quarzkrise und einer wirtschaftlichen Krise zum Opfer gefallen. Die wenigen Unternehmen, die die Krise überstanden haben, bieten heute Modelle an, die es zu weltweiter Bekanntheit bringen. Eines der bekanntesten Beispiele sind die Seagull-Uhren, die bei der Tianjin Uhrenfabrik entstehen. Anfang der 90er-Jahre kommen die ersten Modelle auf den Markt. In der jüngeren Vergangenheit hat das Unternehmen sich mit komplexen Uhren einen Namen gemacht. Das Repertoire reicht von ewigen Kalendern, über Wecker bis zum Tourbillon. Seagull-Uhren sind währenddessen in der Lage, einen im Vergleich mit schweizerischen Uhren attraktiven Preispunkt zu erreichen. Das sorgt vor allem bei den klassischen Herstellern von mechanischen Uhren für mehr als Stirnrunzeln. Schließlich handelt es sich bei Tianjin Seagull um den weltweit größten Produzenten von mechanischen Uhrwerken. Fans von luxuriösen Uhren mit außergewöhnlicher Herkunft können hierbei unter Umständen voll auf ihre Kosten kommen.
Uhren von Peacock
Komplizierte Uhren scheinen sich als wichtiger Pfad durch die Uhrenindustrie des Landes der Mitte zu ziehen. Das gilt auch für Uhren der Liaoning Peacock Watch Company. Wie im Fall von Seagull handelt es sich um ein Unternehmen, welches zu den Vintage-Herstellern des Landes gehört. Von den Zwängen eines Standard-Uhrwerks hat sich Peacock inzwischen gelöst. Stattdessen verschiebt sich der Fokus auf komplizierte Uhren und Werke und damit ebenfalls ins Luxusuhrensegment. Hersteller aus der Schweiz greifen auf die Werke zurück, da die qualitativen Ansprüche erfüllt werden.
Die Uhren der Beijing Watch Factory
Es handelt sich um eines der acht Unternehmen aus der Anfangszeit der chinesischen Uhrenindustrie, welches sich durch die Krisen halten konnte. Hier ist der Umschwung auf die Herstellung konkurrenzfähiger Luxusuhren schnell angekommen. Die Uhren der Beijing Watch Factory setzen auf edle Designs und aufwendige Komplikationen. Was alle eint, ist ein klassischer Look, der genauso gut aus der Schweiz kommen könnte. Das zeigt sich beispielsweise im Modell Wu Ji, welches sich als das komplizierteste bezeichnen kann, welches bis zum Veröffentlichungsjahr 2013 in China entsteht.
Longio Uhren
Bei Longio handelt es sich um ein Unternehmen der jüngeren Zeit, welches erst Ende der 90er-Jahre entsteht. Die Uhren zeichnen sich durch die Kombination eines außergewöhnlichen Herstellungsaufwandes mit ungewöhnlichen Designs und Komplikationen aus. Gleichzeitig weiß das Unternehmen die Mythen, Geschichten und Legenden für sich zu nutzen, die untrennbar mit der chinesischen Identität verbunden sind. Das schlägt sich in der Gestaltung der unterschiedlichen Uhrenmodelle mal mehr und mal weniger nieder.
Über den chinesischen Luxusuhrenmarkt
Der Luxusuhrenmarkt in China lässt sich grob in zwei Bereiche gliedern. Vintage-Modelle und moderne Luxusuhren. Die Vintage-Modelle sind Neuauflagen von Uhren aus der Frühzeit des chinesischen Uhrenmarktes. Viele Klassiker erinnern an eine Zeit, die durch Quarzuhren und wirtschaftliche Krisen ein jähes Ende findet. Die modernen Uhren sind im Vergleich ganz anders und bedienen einen internationalen Geschmack. Mechanisch schlägt sich das vor allem darin nieder, dass diese Modelle häufig auf automatische Werke setzen, während die klassischen Vintage-Uhren mit Handaufzug kommen. Nicht verschwiegen werden sollte außerdem, dass sich unter diesem Segment eine breite Schicht von günstigen Uhren findet, die zu einem guten Preispunkt ebenfalls schöne Designs und hochwertige Uhrwerke bieten.