Zeit im Magnetfeld – Die Rolex Oyster Perpetual Milgauss
Im Lauf seiner 114-jährigen Geschichte schuf Rolex Uhren, die in die Tiefsee vordrangen, Zeitzonen überwanden und den höchsten Punkt der Erde erreichten, aber in den 50er Jahren ergab sich ein neues Problem, welches die Luxusuhren aus Genf in die Wissenschaft brachte.
Das zugrunde liegende Problem war simpel: wer in einer Umgebung mit starken Magnetfeldern arbeitete, musste sich darauf einstellen, dass sich die Ganggenauigkeit seiner Uhr verschlechtert. Das präzise Erfassen der Zeit, welches bei wissenschaftlichen Untersuchungen oft essenziell ist, war dadurch nicht mehr möglich.
Schön elektromagnetische Felder mit einer Stärke von 50 bis 100 Gauss beeinflussen eine mechanische Uhr stark. An diesem Punkt setzte 1956 die Rolex Oyster Perpetual Milgauss mit der Referenz 6451 an. Wie zuvor tat sich Rolex auch hier vor der Veröffentlichung mit Experten zusammen, um seine antimagnetische Uhr unter realistischen Bedingungen zu testen. Tests mit Wissenschaftlern des CERN bewiesen, dass Magnetfelder bis 1000 Gaus kein Problem darstellten.
Wiederentdeckt - Die Geschichte der Rolex Milgauss
Die auf die Tests folgende Geschichte dieses Modells ist im Vergleich mit anderen Modellen übersichtlich, da sich der Bekanntheitsgrad in Grenzen hielt. Vielleicht sind auch Äußerlichkeiten daran schuld. Schließlich hebt sich die Milgauss in Sachen Gehäusedesign nicht besonders von der Submariner ab. Größtes Alleinstellungsmerkmal war der Sekundenzeiger in Blitzform, welcher in den 1970er Jahren bei der Referenz 1019 entfernt wurde.
1988 wurde die Modellreihe aufgrund des geringen Interesses schließlich eingestellt. Erst 2007 belebte Rolex die Reihe mit drei Modellen der Referenz 116400 wieder. Besonders bemerkenswert bei diesen Modellen sind Verfeinerungen bei der Technik, welche die Abschirmung weiter verbessern.
So wurde der Gehäuseschutz aus Ferrometallen hergestellt, welcher die blaue Parachrom-Spirale im Inneren vor elektromagnetischen Einflüssen schützte. Das Gehäuse setzt wie gehabt auf Edelstahl, um möglichst effektiv vor Korrosionen geschützt zu sein.