Beobachtungsuhren – Die Hintergrundgeschichte der Kollektion
Beobachtungsuhren (auch B-Uhren genannt) kommen aus der Ära der Seechronometer im 18. Jahrhundert. Präzise Uhren, die die Navigation erleichtern und wichtige Berechnungen ermöglichen. Die größte Zahl entsprechender Uhrenmodelle stammt jedoch aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges und dienten zur damaligen Zeit der Navigation und genauen Zeitbestimmung an Bord von Flugzeugen. Sie wurden dabei nicht etwa von Piloten getragen, sondern von den an Bord befindlichen Navigatoren, die die Positionsbestimmung zusammen mit einem Winkelmesser übernehmen.
Gestaltungsmerkmale der Beobachtungsuhren
Auszeichnend für den Look dieser Uhrenmodelle sind besonders lange Armbänder, da die B-Uhren über der Montur getragen werden können. Außerdem sorgen strenge Vorgaben für ein einheitliches Aussehen und einen einheitlichen Funktionsumfang. So liegt der Gehäusedurchmesser bei 55 Millimetern, damit sich die Instrumente auch in schwierigsten Situationen optimal ablesen lassen. Um dabei einfach Einstellungen vornehmen zu können, muss die zwiebelförmige Krone ebenfalls einen großen Umfang besitzen. Zur Verfügung stehen Baumuster A und B, die beide die 12 durch ein Dreieck ersetzen. Davon abgesehen kommen bei beiden Uhren kleinere gestalterische Änderungen hinzu. Bei den Ziffernblättern ist die optimale Ablesbarkeit entscheidend, um möglichst präzise Daten zu liefern. Dies wird im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts nicht nur für kriegerische, sondern auch für wissenschaftliche Zwecke wichtig sein.
A. Lange & Söhne und die B-Uhren
A. Lange & Söhne ist zur damaligen Zeit einer der größten Hersteller entsprechender Uhrenmodelle. Als Arbeitsuhren kommen entsprechende Uhrenmodelle bis in die 70er-Jahre auch in der Wissenschaft zum Einsatz. Militärischen und wissenschaftlichen Modellen ist eine Zertifizierung ihrer Verlässlichkeit gemein, weswegen besonders hochwertige Mechaniken als Antrieb zum Einsatz kommen. B-Uhren geraten zur Zeit der Quarzkrise ebenfalls in Bedrängnis und verschwinden vom Markt. Die wesentlich präziseren elektronischen Modelle und Technologien wie die Satellitennavigation lösen die mechanischen Instrumente ab. Die Uhren der Richard-Lange-Kollektion bringen die Beobachtungsuhren ins 21. Jahrhundert. Der Name Richard Lang steht dabei für die unternehmensinterne Forschung und Wissenschaft während des 20. Jahrhunderts. Sein Name steht für diese besonders präzisen, ablesbaren und edlen Uhrenmodelle. Zwei Designs für Ziffernblätter stehen im Rahmen dieser Kollektion zur Verfügung.