Wie konnte sich die mechanische Uhr in Zeiten der Quarzkrise rehabilitieren? Vor allem dadurch, anders und außergewöhnlich zu sein. Die 70er und 80er Jahre brachten deswegen viele bemerkenswerte Modelle wie die Royal Oak von Audemars Piguet hervor.
Und auch IWC hatte sich mit der Neugestaltung der Ingenieur durch Gérald Genta hervorgetan. Dies sollte allerdings nicht das einzige ungewöhnliche mechanische Modell bleiben. Auftritt IWC Portofino. Statt das Design radikal neu zu denken, besann man sich auf die Eleganz vergangener Tage zurück und entwickelte eine »Taschenuhr fürs Handgelenk«.
Das Design war durch die Lépine Taschenuhr aus den 70er Jahren inspiriert und zeichnete sich vor allem durch ihre Schlichtheit aus. Bei Zeigern, Ziffern, Ziffernblatt und Gehäuse verzichtete man auf Experimente und baute stattdessen auf eine zeitlose Eleganz, welche Taschenuhren häufig auszeichnete. Das erste Modell, die Referenz 5251 mit dem Namen Portofino Handwound Moonphase zeichnet sich durch diese Merkmale aus. Das Gehäuse der klassischen Taschenuhr mit Mondphase wird hier nur um Bandanstöße erweitert.
Große Gehäuse, flache Werke – Die Modelle der Portofino-Kollektion
Außerdem war das Gehäuse durch seine Herkunft verhältnismäßig große. Dies brachte dem Modell den Namen »Riesen Portofino« ein. Sie legte den Grundstein für neue klassische Uhren aus der Schweiz, die sich dem elektronischen Trend der Zeit entgegensetzen – mit Erfolg.
Weitere Modelle kamen allerdings in kleineren Gehäusen, um den Wünschen des Marktes besser zu entsprechen. Anfang der 90er Jahre erschien mit der Portofino beispielsweise ein Modell, welches besonders dünn daherkam und auf ein Werk mit einer Höhe von 1,85 Millimetern setzte. Flach war auch die Romana Perpetual Calendar, was vor allem aufgrund des ewigen Kalenders eine Besonderheit darstellte. Das Originalmodell erlebte 2008 eine Rückkehr in Form der Portofino Vintage, die das schlichte und zeitlose Design mit moderner Technik verband.
Das aktuelle Flaggschiff, die Handaufzug acht Tage, wurde 2011 vorgestellt und muss, wie der Name bereits sagt, alle acht Tage aufgezogen werden. 2018 folgte schließlich ein Sondermodell zum 150-jährigen Jubiläum von IWC. Die Portofino Automatic Edition »150 years« zeigt einmal mehr die Faszination der eleganten mechanischen Uhren und beweist, dass die hohe Uhrmacherkunst auch heute noch fasziniert.