Mit Technik aus den USA zu Weltruhm – Die Entstehung von Junghans
Zu seiner Gründungszeit vor fast 160 Jahren hatte die damalige Uhrenfabrik Gebrüder Junghans A.G. noch nichts mit handlichen Uhren zu tun. Stattdessen war das Unternehmen von Erhard Junghans und seinem aus den USA zurückgekehrten Bruder Xaver Junghans auf die Herstellung von Teilen für Schwarzwälder Uhren spezialisiert.
Was Junghans von anderen Unternehmen unterschied, war ein Mitbringsel von Xaver aus den Vereinigten Staaten: neue Maschinen und Herstellungsmethoden. Diese sollten die Herstellung neuer Teile effektiver und kostengünstiger gestalten.
Dadurch ließ sich auch die Menge der hergestellten Uhren ohne Weiteres anheben. Anfang des 20. Jahrhunderts konnten so rund 14.000 Uhren jeden Tag hergestellt werden. Der Zusammenschluss mit der Thomas Haller AG erweiterte das Portfolio des Unternehmens außerdem um die zur damaligen Zeit populären Taschenuhren.
Der Aufstieg der Armbanduhr – Die Identität von Junghans
Die Armbanduhr besaß in den Augen des Unternehmens hingegen keinen großen Stellenwert und wurde in Werbematerialien der damaligen Zeit als »zweckwidrige Barberei« bezeichnet. Mit der wachsenden Popularität von Armbanduhren stieg auch Junghans Ende der 20er Jahre in die Produktion von Armbanduhren ein, ein Schritt, der die Identität des Unternehmens bis heute prägt.
Stammen die Werke anfangs noch von der Gebrüder Thiel GmbH, stellt Junghans sie ab den 30er Jahren selbst her. Trotz wirtschaftlicher Probleme durch den Zweiten Weltkrieg präsentiert das Unternehmen schon 1949 das Kaliber J88. Dieses kam in den offiziellen Fliegerchronografen für die Bundeswehr schon Ende der 50er Jahre zum Einsatz. In den 2000ern wurde Junghans von Egana aus China übernommen.
Nach dessen Insolvenz ging Junghans an Dr. Hans-Jochem Steim und seinen Sohn. Werke stellt das Unternehmen nicht mehr her. Aber man befindet sich mit neuen Besitzern auf dem Rückweg zu alten Erfolgen.