Industrielles Design geschaffen nach der Funktionalität ist die Kernkompetenz von Nomos Glashütte. Das zeigt sich in der jüngeren Zeit an der Zusammenarbeit mit dem Industriedesigner Hannes Wettstein für das Modell Zürich. An dieser Stelle blicken wir auf die Nomos Glashütte Zürich und die Geschichte des Uhrherstellers aus Sachsen.
Weltzeit – Die Zürich im Detail
Das wohl aufwendigste Modell der Zürich-Kollektion ist die Nomos Glashütte Zürich Weltzeit. Um die Weltzeit bei diesem Modell zu verstellen, ist ein kleiner Knopf bei zwei Uhr vorhanden. Dieser erlaubt das Durchgehen der Zeiteinstellung in Stundenschritten.
Der Funktion wegen ist das Ziffernblatt dieses Zürich-Modells etwas weniger aufgeräumt und simpel, als von anderen Uhren der Sachsen gewohnt. Als äußerster Ring verläuft eine Skala um das Ziffernblatt. Darunter findet sich der Ring für die Anzeige der Weltzeit. Bei drei Uhr ist eine mit »Heimat« beschriftete Scheibe zu finden. Dort zeigt die Zürich die aktuelle Zeit im Herkunftsort an. Der Stundenzeiger zeigt währenddessen die aktuelle lokale Zeit an. Was sich kompliziert anhört, wird durch ein Werk aus eigener Herstellung realisiert.
Eigenregie – Das Werk DUW 5201
Im Inneren der Weltzeituhr setzt Nomos Glashütte auf ein Kaliber aus eigener Herstellung. Das DUW 5201 ist automatisch und bietet unter anderem eine 24-Stunden-Anzeige, die die Weltzeitanzeige ermöglicht. Mit einer Gangreserve von 42 Stunden bewegt sich das Manufakturkaliber in guter Gesellschaft anderer Automatikwerke.
Herzstück des aufwendigen Werkes ist das Nomos-Swing-System. Es handelt sich um eine große Besonderheit im Uhrmarkt. Die Fertigung eines entsprechenden Assortiments bedarf der Generierung neuen Wissens. Schließlich sind keine Formeln oder Anleitungen für entsprechende Entwicklungen öffentlich. Der Veröffentlichung des Nomos-Swing-Systems im Jahr 2014 geht eine lange Entwicklungsperiode in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden.
Das Ziel dieser Entwicklung ist klar: Unabhängigkeit von externen Zulieferern. Dadurch lassen sich Uhrwerke realisieren, wie sie nur mit voller Kontrolle über die Herstellung möglich sind. Durch das komplexe Vorgehen bei der Entwicklung eines Assortiments handelt es sich um eine besondere Auszeichnung für einen Uhrhersteller.
Außergewöhnlich – Die Geschichte von Nomos Glashütte
Es handelt sich um eine von vielen Besonderheiten aus der Geschichte von Nomos Glashütte. Die erste ist der im Namen des Unternehmens verankerte Standort Glashütte in Sachsen. Ferdinand Adolph Lange begründet den Ort als Hauptsitz der deutschen Uhrindustrie.
Die Uhrherstellung entwickelt sich in der Region schnell zum entscheidenden Wirtschaftszweig. 1990 wird dort Nomos Glashütte von Roland Schwertner gegründet. Von Beginn an will das Unternehmen sich als andersartig herausstellen und lässt deswegen witzige Werbeanzeigen schalten. Als Mitglied des Deutschen Werkbundes verschreibt sich das Unternehmen Design und Funktionalität auf ansprechende Weise miteinander zu verbinden. Gerade Linien, eine einfache Gestaltung und die funktionale Reduzierung zeichnen.
Wo bei frühen Uhrmodellen noch ETA-Werke zum Einsatz kommen, setzt Nomos seit 2005 auf die Herstellung eigener Uhrwerke. Das zuvor erwähnte Swing-System ist ein wichtiger Schritt zu völliger Unabhängigkeit von externer Unterstützung. Uhren wie Tangente, die seit den frühen Tagen im Angebot ist, sind bis heute unverändert und zeigen die für Nomos Glashütte wichtigen Merkmale.