Die Entwicklung von Rolex-Uhren drehte sich in der Vergangenheit um die Lösung spezieller Probleme. Von der Durchquerung des Ärmelkanals mit dem wasserdichten Oyster-Gehäuse bis zur Erklimmung des Mount Evers hat Rolex mit seinen Uhren stets eine anspruchsvolle Kundschaft bedienen können. In den 50er gewann die Arbeit von Ingenieuren und Wissenschaftlern schnell an Bedeutung. In diesem neuen Umfeld waren mechanische Uhren mit bisher ungekannten Herausforderungen konfrontiert: Elektromagnetische Strahlung und magnetische Felder. Deren Auswirkungen auf die Werke sorgten für Veränderungen bei der Ganggenauigkeit und machten Uhrwerk in diesen Umfeldern praktisch unbenutzbar.
An diesen Punkten setzte Rolex bei der Entwicklung der Milgauss an und testet neue Gehäusedesigns unter anderem mit Wissenschaftlern des CERN. Hier zeigt sich erneut, dass sich der enge Kontakt mit Experten bei der Entwicklung neuer Uhrenmodellen auszahlt. Der Name des neuen Modells ist im übrigen Programm, da er sich aus dem französischen »mille«, was tausend bedeutet und der Maßeinheit „Gauß“ zusammensetzt. Tatsächlich konnten magnetische Felder mit einer Stärke von bis zu 1.000 Gauß dem Werk des neuen Modells nichts anhaben. Dem unscheinbaren, der Submariner-Reihe entliehenen Gehäuse waren die starken inneren Werte währenddessen fast nicht anzusehen. Messungen zeigen eine erhöhte Materialdicke, um die Abschirmung zu verbessern.
Von Beginn an nahm die Milgauss im Vergleich mit den anderen Modellen der Schweizer die Rolle einer Randerscheinung ein, was sich in den Verkaufszahlen des Modells niederschlagen sollte. Trotzdem folgten in den nächsten Jahren Überarbeitungen und Anpassungen. Dabei fielen Alleinstellungsmerkmale wie der Blitz förmige Sekundenzeiger der Schere zum Opfer. In den 80er Jahren beendete Rolex die Geschichte seiner Milgauss-Kollektion schließlich und ließ sich bis zum Jahr 2007 Zeit für einen Neustart.
Die neue Milgauss – Die Referenz 116400
Das neue Modell erscheint zum Start in drei unterschiedlichen Varianten. Darunter ein Modell mit grün gefärbtem Deckglas. Allen neuen Modellen dieser Referenz 116400 ist die Verwendung eines vergrößerten Gehäuses gemein, um modernen Standards zu entsprechen. Gefertigt ist das Uhrgehäuse mit einem Durchmesser von 40 Millimetern aus rostfreiem 904L Edelstahl. Im Inneren aller Modelle arbeitet das COSC zertifizierte Kaliber 3131. Erstmals ergänzen die an dieser Stelle verwendeten Materialien das abgeschirmte Gehäuse. Dadurch verringert sich die Empfindlichkeit für magnetische Strahlung noch einmal.