Chronografen in ihrer heutigen Form sind maßgeblich der Erfindung des Schwingtriebs durch Edouard Heuer Ende des 19. Jahrhunderts zuzuschreiben. Heuer gründet 1860 die gleichnamige Manufaktur, die ihren Sitz heute in La Chaux-de-Fonds hat. Erster Meilenstein war 1911 der Bordchronograf »Time of trip« der in Autos und Flugzeugen zum Einsatz kommen sollte.
Neben der aktuellen Zeit konnte die Dauer der Reise bestimmt werden. Fünf Jahre später folgt der »Mikrograf« der mit seiner hohen Präzision den Grundstein für Heuers Einsatz als offizieller Zeitmesser bei Sportveranstaltungen legte. Nächster Meilenstein war die Heuer Solunar von 1949. Diese brachte als erste Armbanduhr eine Gezeitenanzeige mit und ist aufgrund ihrer Einzigartigkeit heutzutage besonders begehrt. Durch die Übernahme der Geschäfte durch Jack W. Heuer und die Fusion mit Leonidas, Saint-Imier wird die Ausrichtung auf Sportveranstaltungen weiter gefestigt.
Aus der Quarzkrise in die mechanische Neuzeit – Tag Heuer erfindet sich neu
1964 entsteht die erste legendäre Uhr dieses neuen Zeitalters: Die Carrera, deren Name durch das Straßenrennen Carrera Panamericana Mexiko inspiriert wurde. Passend dazu wurde der Armband-Chronograf für die Bedürfnisse von Rennfahrern entwickelt. Im Mittelpunkt stand das große Ziffernblatt, welches auf besonders gute Ablesbarkeit hin gestaltet war.
Bis heute ist die Carrera in ihren zahlreichen Modellvarianten einer der bekanntesten Sportchronografen. 1969 folgte die Heuer Monaco, die durch ihr großes quadratisches Gehäuse und die Wasserdichtigkeit Maßstäbe auffiel und durch einen Auftritt im Film »Le Mans« große Bekanntheit erlangte. Die Quarzkrise in den 70er Jahren zwingt zu einem Verkauf an Techniques d'Avant Garde (TAG). Die mechanische Uhr erlebt später ein Revival und viele Klassiker von Heuer kehren unter Tag Heuer zurück ins Programm. Außerdem steht das Unternehmen bis heute für außergewöhnliche und innovative Neuentwickelungen.