Die Geschichte der Panerei Radiomir geht auf die verwendete lumineszente Substanz Radiomir, die durch das Unternehmen 1916 patentiert wird zurück. Grund sind Aufträge des italienischen Militärs.
Dort werden mechanische Instrumente benötigt, die sich bei Dunkelheit und unter Wasser verwenden lassen. Darauf folgte Ende der 30er Jahre der erste Prototyp. 1938 startet die reguläre Herstellung. Gehäuse und Uhrwerk dieses Modells stammten von Rolex, um die Anforderungen des Militärs an Wasserdichtigkeit einhalten zu können. Eigene Verfeinerungen brachte Panerei bei der Gestaltung des Ziffernblattes ein.
Um das Radiomir hier möglichst dick auftragen zu können, ist das Ziffernblatt mehrschichtig und erlaubt das tief Aushöhlen der Ziffern. Für normale Käufer waren Modelle dieser Zeit nicht verfügbar, da sie unter militärischer Geheimhaltung standen. Außerdem war das radioaktive Radiomir im Verdacht, schädliche Nebeneffekte bei den Trägern auszulösen. 1949 tritt Luminor mit Uhren gleichen Namens die Nachfolge an.
Spätes Erwachen – Panerai öffnet sein Portfolio
Erst 1993 stellte das Unternehmen erstmals Uhrmodelle für die breite Öffentlichkeit vor und nutze seine militärische Vergangenheit zur Schaffung einer ganz eigenen Nische. Als Basis dienten anfangs frühere Luminor Modelle. Erst 1997 führte das Unternehmen die Modellreihe Radiomir, basierend auf dem militärisch genutzten Original (3646), als zweites Standbein des Portfolios ein.
Anders als Rolex behielt Panerai das kissenförmige Gehäuse mit einem Durchmesser von 47 mm bis heute bei. Gleiches gilt für das Werk mit manuellem Aufzug und selbstverständlich für die Wasserdichtigkeit. Und die Ziffern leuchten auch bei den aktuellen Uhren allerdings mithilfe unbedenklicher Substanzen.
Radiomir und das nachfolgend genutzte Luminor dienen heute als Markennamen und stehen für die unterschiedlichen Designs der Gehäuse.